Auf gehts!

Meine Mutter hatte sich netterweise bereiterklärt mich mach Frick zu schofieren. Etwas mit Angstschweiß angefeuchtet komme ich dort schlussendlich auch pünktlich an (meine Mutter hält nicht viel von langsamen Autofahrern und noch weniger von sicherheitsabstand) (sorry mom der musste sein liebe dich 😉). Erst mal das erste Vermöge an die netten Damen und Herren der Firma SBB in den Automat geworden… Da mecker nochmal jemand über die Preise der Deutschen Bahn.
Im Zug fällt mir als erstes auf das sich etwas Feuchtigkeit auf meinen Rucksack übertragen hat… Kann nicht sein denke ich der lag im Kofferaum nicht auf meinem Schos… Merker an mich selbst leere den trinkschlauch bevor du ihn einfach in den Rucksack legst… Typisch noch nicht mal unterwegs und schon gehts los.
Nachdem ich meine kleine Überschwemmung beseitigt habe gebe ich mein Gepäck ab… Kein gutes Gefühl sein zu Hause der nächsten 4 Wochen in fremde Hände zu geben. Aber wenigstens ist die Dame so nett mir wunderbare Fensterplätze ohne Sitznachbar zu beschaffen. Nichts gegen andere Menschen aber bei 13 Stunden Flug hab ich keine Lust auf geschmuse unbekannterweise! 
Nach etwas Alpengejodel in der Bahn zum Gate heißt es jetzt warten bis zum Takeoff. Wasser für 4,20 Sfr ein Schnäppchen ich nehm 2!
Kurzes update an die liebste und und ich bin unterwegs.
Kurz und knackig, erster Flug wunderbar! Qatar Airways immer wieder gern, akzeptables Essen gute Filme nettes Personal SO SOLL DAS SEIN!
Kleiner Stopp in Katar für 3 Stunden. Auf einmal überall vermummte Menschen. So ganz versteht man ja bei der fliegerei nicht wo man da immer landet…
Nachdem ich mit 3 Flughafen angestellten gesprochen habe da mein Anschlussflug nicht angezeigt wurde finde ich das Gate,
Ich ernte für jeden netten Gruß eher böse Blicke wie ein freundliches Lächeln.. Läuft hier wohl so bzw. muss an mir liegen 😀
Bevor ich es realisieren kann wo ich gelandet bin, bin ich auch schon im zweiten Flieger. Eigentlich schlafe ich direkt ein und bin gefühlt nach 2 Stunden schon in Ho Chi Minh.
Die Hitze schlägt mir komplett unvorbereitet ins Gesicht. Ich bin ab der ersten Sekunde von oben bis unten durchgeschwitzt und bin froh als wir den klimatisierten Flughafen betreten dürfen (nachdem wir ca. 20 Minuten im NICHT klimatisierten Bus gesessen haben (kleine Randnotiz wir haben 37 Grad bei 70% Luftfeuchtigkeit).
Nach meinem unglaublich freundlichen Empfang bei der Einreise durch einen Herrn dem das Sprechen wohl schmerzen bereitet,
stehe ich endlich voller Vorfreude und Erwartungen auf Vietnamesischem Boden.
Ich bin auf einmal einer der Größten… Was ein fantastisches Gefühl. Mit meinen 1.77m passiert mir das in Deutschland nicht all zu oft!
Nach dem ich den ersten Taxifahrer der mir das 3 fache an Kosten aufbrummen wollte abgewimmelt habe sitze ich mich am Beifahrergriff festkrallend im Taxi.
Der Taxifahrer sieht meinen ausgehandelten Fixpreis von 7 Dollar wohl als Herausforderung an diese so schnell wie möglich zu verdienen.
Eine Hand auf der Hupe eine am Lenkrad… Das muss hier wohl so sein! Das hupen gilt eher dem “he ich bin da” wie dem “he geh da weg”. Er schafft den weg von eigentlich 35 Minuten in 29… Respekt bei dem Verkehr!
Ich bin mittlerweile glaube ich nass bis auf die Knochen….
Hostel ahoi endlich sehen wir uns… Robert ahooi, finaly! 🙂
Leider ist in Roberts Dorm kein Bett mehr frei, egal Bett ist Bett ich will einfach eins!
Nachdem ich kurz mein Hab und Gut verstaut habe, meine Lange Hose gegen Badehose und meine Sneaker gegen Flipflops getauscht habe geht es direkt auf die Jagt nach einem Passenden Roller mit welchem wir Vietnam erkunden wollen.
Die Suche wird sich als sehr erschwerend herausstellen und an diesem Tag auch keinen erfolg bringen!
Immerhin, meine Simkarte habe ich jetzt um in Kontakt nach Hause zu stehen (Claudia fehlt mir jetzt schon unglaublich! Ihr andern natürlich auch!! 😜 ).
Nach meinem ersten Vietnamesischen Streetfood (Bild hab ich vergessen SORRY) und einer erneuten Stunde ohne eigene Roller (eine Probefahrt habe ich hinter mich gebracht aber selbst bei dieser war mir so unwohl auf dem Klapprigen Roller das ich lieber die Finger davon gelassen habe) treffen wir uns mit 2 anderen Backpackern Niclas und Maleen zum Abendessen.
Man kann den Vietnamesen vielleicht vieles vorwerfen aber Kochen können sie!!!! Ich esse mein bestes Süßsaures Hähnchen das ich bisher essen durfte und zahle dafür umgerechnet ca. 3 EUR… MEHR DAVON!
Nach ein paar kurzen Bier in der Hostel eigenen Rooftopbaar und nachdem ich mein Bett wechseln durfte da ich laut einer netten Briefbotschaft von “Cam” im falschen Bett liege sitze ich hier und schreibe mir das erlebte von der Seele.
Vietnam hat mich freudig und heiss empfangen und ich freue mich auf mehr!
Morgen gehts in die stillgelegten Tunnel von Cu Chi, ein bisschen Vietnamesische Kultur aufsaugen. Am Nachmittag dann wieder ab auf Scooterjagt und am Abend Feuerwerk (40 Jahre Unabhängigkeit ich bin wohl perfekt eingetroffen) aber davon morgen mehr!
Bis dahin I am Gone!

Die letzten Päckchen sind eingetroffen und man realisiert doch irgend wie erst beim Packen “Es geht jetzt wirklich los”. Alles vor mir ausgebreitet brüte ich ob es vielleicht doch etwas viel geworden ist… Brauche ich wirklich dieses Extra spezial Shirt…. Trackingshorts… Naja man wäre ja kein echter Deutscher wenn man nicht total überladen und perfekt ausgerüstet verreist (Birkenstocks bleiben aber denke ich zu Hause).

Alle Dokumente liegen schon bereit und sind verpackt, mein neuer Weggefährte aka. Backpackrucksack liegt neben mir um mit Leben gefüllt zu werden. Ein letztes mal schreibe ich Robert, er wird mich die nächsten 4 Wochen durch Vietnam begleiten (er bereist komplett Südost-Asien www.faroway.de).

Nachdem alles gepackt ist werden noch ein paar letzte Minuten mit den liebsten verbracht. Ein letzter Kuss für die Frau eine letzte Umarmung für die Freunde…… Schon lange ging es mir nicht mehr so dreckig und zugleich so gut… aber sei es drum…

I AM GONE.

 

Flughafen ZRH ich komm. Abenteuer Hallo! Neue Welt wirst du mich freundlich willkommen heißen, wird es Liebe oder doch nur eine ungeliebte Bekanntschaft? Wir werden sehen!

Wie John Lennon schon sagte “Everything will be okay in the end. If it’s not okay, it’s not the end.”

 

Ich melde mich von der anderen Seite…